Kramuri

tausend Glühbirnen

Ein Mensch. Er war mal lustig, mal traurig. Seine Schuhe konnten ihm nicht groß genug sein! Die langen Maschen hingen wie Sprechblasen über dem Boden.

Jeden Morgen wachte er auf, das geschah ganz leicht. Alles drehte sich noch von seinen nächtlichen Träumen. "Mein Hirn ist ein Ball", sagte er sich. Das nannte er seine runde Lebensweisheit.

Ungefähr 1000 bunte Glühbirnen gab es in seinem Hirn. Es war gemütlich mit weichen Polstern ausgestattet. Eine Küche und ein Fernseher waren auch da und was halt so die Gemütlichkeit ausmacht. Von den 1000 Glühbirnen brannten immer einige sehr stark. Diese mochte er am Liebsten, weil sie in der Nähe vom Fenster hingen. Viele andere brannten auch, aber nur mit 40 Watt. Eine meistens im WC und eine in der Küche. Ihr Schein triumphierte über die Nacht. Wenn er lesen wollte, schaltete er einfach die Glühbirne in seiner Bibliothek ein.

Doch fast die Hälfte seiner Lampen brauchte dieser Mensch eigentlich gar nicht. Sie hingen zwar in seinem Hirn herum, aber mit der Zeit vergaß er, für welche Räume sie da waren. Und es blieb in ihnen finster!

An einem Abend, es war ihm ein bisschen langweilig, drehte er so aus Neugier alle Glühbirnen zugleich auf.

Sakstri-undra!! Das gab ein riesen Hallo. Leuchtende Blitze schossen hin und her. Aus den Lichtschaltern krochen dicke schwarze Würste, in der Küche verursachte der Geschirrspüler eine Überschwemmung, das Geschirr kullerte über eine Wendeltreppe, Synapsen schwappten, schnappten über, okay, lassen wir einer schönen Vase, die vom Fensterbrett fiel, kurz vor ihrem Zerbrechen noch ein letztes Mal Schluckauf bekommen, Antennen begannen zu kreisen, seine Ahnen - lärmende Geister - klopften ans Fenster, soeben als er es öffnen wollte...

Und er stolperte nicht einmal über seine großen Schuhe! PUUHARCH-G!

Georg Schneider 2000

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zurück zur Startseite letzte Änderung: 17.Februar.2001 mailto